Am Mittwoch Abend fuhr ich nach Erfurt, ging am Donnerstag das benötigte Material abholen und fuhr dann gestern wieder an die Halle zurück. Ich lud die sperrigen Kantbleche für den Grundrahmen des Koffer noch aus, mehr machte ich aber nicht mehr.
Heute tat ich mich schwer, in die Halle raus zu gehen. Draußen kalt, feucht und trüb, mir war auch kalt. Nach dem kurzen Gassi bekam ich meine Füße nicht mehr warm, was wahrscheinlich am Ende auch den Ausschlag gab, in die Halle zu wechseln. Frieren konnte ich auch dort, aber vielleicht auch etwas Sinnvolles dabei machen.
Immerhin konnte ich jetzt die restlichen Schrauben des Hilfsrahmens festschrauben und dieses Thema damit quasi abhaken. Ein halbes Jahr für einen Hilfsrahmen – das war ja fix gegangen. Ich legte die zukünftigen Halteplatten auf den Hilfrahmen und grübelte über die Verteilung. Gleichmäßig ging schlecht, weil dann zwei Platten genau an Querträgern des Hilfsrahmens zu liegen kamen. Da hätte man nur richtig beschissen schrauben können, vor allem dann, wenn die Unterflurkästen dran sind. Auch wenn das mit höchster Wahrscheinlichkeit niemals passieren wird, will ich auf die Abnehmbarkeit des Koffers achten. Beim Bau komme ich an verschiedene Stellen noch super dran, die später quasi nicht mehr erreichbar sind. Also verteilte ich die Befestigungsplatten etwas ungleich Richtung Front und Heck, in der Mitte sind sie etwas weiter auseinander.
Jetzt ging ich an das Zusammensetzen der jeweils 3 Längsprofile. Ich legte 2 von ihnen auf den Hilfsrahmen, weil das hier die geradeste Möglichkeit zu sein schien. Sie lagen aber nicht gerade zueinander. Naja, okay, so 100%ig gerade ist der Hilfsrahmen halt auch nicht. Ich legte ein drittes Teil dagegen und schon war der Rest guter Laune auch verpufft. Die Kantbleche sind wellig und haben etwas mehr als 90°. Na prima. Minimal weniger als 90° wären ja gegangen, aber doch nicht mehr. So lägen sie nicht an der stabilen Außenkante auf, sondern auf der weichen Innenkante. Die Wellen stören dabei noch am wenigsten, auch wenn das nicht schön ist. Keinen Bock mehr, Licht aus, Halle zu.
Und wieder bin ich an dem Punkt angelangt, an dem ich das Projekt „Koffer“ gerne pausieren lassen würde. Ich kann mit sowas nicht umgehen, das ist auch kein Geheimnis. Ich brauche dann einfach Zeit, um eine Lösung zu finden. Wenn sich alles zu wehren scheint, weiche ich gerne aus.
Ich würde, wenn ich zu Entscheidungen berechtigt wäre, jetzt einfach mal den Koffer Koffer sein lassen und die Staukästen bauen. Dadurch würde meine derzeitige Immobilie nämlich auch wieder zum Mobil, könnte die dumm im Weg herumstehenden Werkzeugkisten aufnehmen und wäre überführungsfähig – wozu und wohin auch immer. Momentan ist ein Zeitpunkt, an dem man den Wagen problemlos ins Freie stellen könnte. Ist der Koffer erst mal angefangen, geht das nicht mehr, weil wieder überall blanker Stahl ist. Im Augenblick fühlt sich hier alles übelst nach Gerolsheim an, nur ohne den nöhlenden Nachbarn. Alles ist zugestellt und ich kann mich nicht bewegen, so macht das Arbeiten nicht nur keinen Spaß, sondern es geht schlicht und ergreifend nicht. Auto raus, Unterflurkästen drinnen bauen und draußen montieren, so ginge es wenigstens voran und würde am Ende wieder Platz in der Halle bringen.