53 Tage bleiben auf der Mogeluhr, die nicht mehr berücksichtigen konnte, dass in etwa 37 Tagen der Robur schon wieder hier sein würde und einer Not-OP am Getriebe bedarf. Aber sei’s drum, ich lasse den Countdown erst mal so laufen und behalte den früheren Termin im Hinterkopf.
Gestern war wieder so ein Frusttag, Ich war beim Holzhandel und danach bei der Post, wo auch das erste Kastenschloss auf mich wartete. Aber danach ging irgendwie nichts mehr, ich fühlte mich schlapp und kraftlos und hätte mich gerade wieder ins Bett legen können. Stattdessen schraubte ich das Schloss mal auf und machte mir ein Bild über dessen innere Qualitäten.
Viel ist ja nicht gerade drin. Gut, bedeutet ja gleichzeitig, dass nicht viel drin ist, das kaputt gehen könnte. So richtig solide kam mir das Abus ASS nicht vor, aber mir fehlt ja noch eine Vergleichsmöglichkeit.
Das Sägewerk hatte nur ergeben, dass sie Siebdruckplatten in 12mm Stärke bestellen könnten, aber nichts Dünneres. Die Webseiten der Baumärkte kosteten mich ebenfalls viel Kraft und Nerven, entweder gaben sie garnichts her oder nichts Brauchbares. Ich haderte mit den Materialstärken, irgendwie erschien mir alles einfach als nicht passend. 4mm zu wenig, 8mm zu viel, alles zu schwer, nichts einfach zu beschaffen. Das Ende vom Lied: 12mm Siebdruck-Sperrholzplatten für die Böden und die Klappen, der Rest bekommt 8mm Sperrholz mit glatten Phenolharzbeschichtungen, also Film/Film.
Am Abend ging ich mit dem Schreibblock raus und notierte mir die Staukasteninnenmaße und die Maße der Klappenseiten. Danach machte ich eine Liste mit den Zuschnittmaßen und speicherte sie auf dem Handy. Ein Hallennachbar ist derzeit täglich in Erfurt und erkundet für mich die Baumärkte nach den 8mm Platten, die „mein“ Hornbach in Jena leider nicht hat und erst bis in 2-3Wochen besorgen könnte – aber nur als komplette Platten. Immerhin haben sie 12mm Siebdruckplatten da.
So fuhr ich heute nach Jena. 10 Siebdruckplatten, 2 Gasflaschenfüllungen, diverse Schrauben, Scheiben und Haken, sowie ein 2m Stab Flacheisen wanderten in mein Auto, nachdem 277 Euro in die Kasse gewandert waren. 217 Euro allein für die 7,8m² Siebdruckplatten. Insgesamt brauche ich etwa 21m² Holz für die Füllungen, da kann man also schon mal grob überschlagen,…
Siggi kam auch mal wieder vorbei und wir hielten ein Schwätzchen über diverse Hallen- und Glumplinerthemen. Natürlich machte er mich auch auf ein paar schlechte Planungen meinerseits aufmerksam und ließ auch die Unordnung und den Dreck nicht unerwähnt. Hätte ich aber die Flexarbeiten draußen auf dem gemeinschaftlichen Hof gemacht, wäre dort jetzt alles rostig braun – das konnte er nicht ernst gemeint haben. Und ja, ich hätte hier und da etwas besser machen können, aber als ich fragte, bekam ich keine Antwort, sondern nur Vorschläge, die mir überhaupt nicht gefielen. Chance vertan, jetzt ist es zu spät etwas zu ändern. Ich werde also auch mit den teilweise wirklich verbesserbaren Lösungen leben (müssen). Wenn sie funktionieren, soll mir das auch echt egal sein. Wenn.
Wir werden sehen wie es mit der Halle und uns beiden weiter geht. Ohne ein Richten der verzogenen Bleche geht der Koffer nicht los, insofern mache ich mich da jetzt auch nicht verrückt. Bekomme ich sie gerade, kann ich über Koffer sinnieren, sonst eben nicht. Auf jeden Fall traf ich auf Verständnis, dass ich Wert auf einen zulassungsfähigen LKW lege, der mein Werkzeug transportieren kann. Das war eine Neuerung in unserer Kommunikation. Und auch, dass ich jetzt 1 Jahr lang praktisch nichts gemacht hätte, wurde revidiert. Ich würde wohl auch kaum gerade den 100. Blogbeitrag verfassen, wenn ich nichts zu berichten gehabt hätte. Klar, mehr wäre schon manchmal gegangen, aber eben nicht, wenn man ich ist. 😉
Den Tag abschließend, versuchte ich mich noch an einer der Klappen für die Staukästen. Ich sägte mir die Rahmenteile zurecht und spannte sie auf eine Ecke des Holzbretts, das ich als notdürftige Unterlage für den Bau der Staukästen benutzt hatte. Es stank erbärmlich beim Schweißen, weil die Spanplattenecke natürlich verbrannte. Aber ich hatte so gut wie keinen Verzug, weil sich die Winkel ja nicht zusammenziehen konnten. Das letzte lange Stück konnte ich nicht auf der Spanplatte aufspannen, weil die zu breit ist. Ich setzte es so ein und spannte es beim Schweißen etwas vor, was auch beinahe funktionierte. Morgen säge ich die Spanplatte ab, basta.
Den Rahmen legte ich mit einem 5mm Abstandhalter an den Scharnieren an, heftete die Scharniere an den Rahmen, flexte die Scharnierschenkel etwas kürzer ab und schweißte durch. Nochmal die Siebdruckplatte reingelegt – super, passt! So wird langsam das Lackieren der Staukästen zum ernst zu nehmenden Thema…
Noch mehr dumme, unqualifizierte Vorschläge: klopp die Bleche einfach so grad wie es geht mit der Tendenz nach außen und fülle die Beulen dann mit sikka etc. sieht vielleicht nicht perfekt aus aber es muss ja schnell weitergehen. Später kannst du dir immer noch was überlegen, zB Zierkante etc. Ich lerne hier auch grad nicht alles perfekt machen zu wollen. Ist schwer, aber geht immer besser und ist irgendwie befreiend.
Moin Martin! Vollkommen richtig, Perfektionismus ist hier nicht angesagt. Jetzt bin ich allerdings sowieso schon weit von perfekt entfernt und will es nicht völlig entgleiten lassen… 😀
Einen Versuch will ich noch machen, die Bleche wieder in die richtige Richtung zu bekommen. Ich habe halt auch Schiss, dass die 3mm Bleche die Sandwichplatten zerlegen, also das dünne Außenblech vom Isoliermaterial abreißen. Das wird ja nicht nur geklebt, wo 2-3mm Spalt problemlos aufzufüttern wären, sondern auch genietet, wobei sich die beiden Bleche aneinander ziehen. In ein paar Tagen will ich die Staukästen grundieren und lackieren (Mehrtagesaktion), dabei und danach habe ich wahrscheinlich wieder Zeit, mich um die Bleche zu kümmern.
Alles klar, verstehe. Beim Fundament zu pfuschen macht dann echt keinen Sinn.
Und in deiner Freizeit hälst du u.a. mit Ausschau nach einer geilen Karrw für mich, gell!
LG aus dem Norden M.
Moin Martin! Prinzipiell schaue ich schon gelegentlich nach einem schicken Fahrzeug für Dich, aber es gibt so viele und ich weiß immer noch nicht, was genau du suchst. H-Kennzeichen ist klar, aber selbst da gibt es diverse Optionen. Urige Lkw Pritsche mit Wohnwagen als Ladung? Spießerwohnmobil in alt? Mogelpackung Lieferwagen mit herausnehmbarem Wohnausbau?