Höherlegung

Über Langeweile kann ich echt nicht klagen. Ich war die vergangenen Tage immer brav in der Kälte und habe gearbeitet. Erst mal etwas Ordnung und Sauberkeit wieder herstellen, denn Sigi hatte sich für Montag angekündigt und ich wollte (s)einen Herzanfall vermeiden. Danach ging es an die Löcher, die vor dem Grundieren bzw. Lackieren gebohrt werden mussten. Beim Bohren der Löcher für die Anhängerkupplung rauchte meine kleine Billigbohrmaschine, aber wortwörtlich. Ich hatte sie aber auch wirklich quälen müssen, großer Bohrer, somit niedrige Drehzahl bei kleinem Motor – ohne Langsamgang. Bis 13mm konnte ich größtenteils bohren, 17mm hätten es werden sollen, aber so einen großen Bohrer hatte ich nicht.

Am Montag war dann ein Baumarkteinkauf angesetzt. Ich fuhr nach Weimar, dort gibt es einen OBI und laut Internetz hatte der auch Schweißdraht. So war es dann auch. Ich schaute auch gleich nach einer kräftigen Bohrmaschine mit Untersetzungsgetriebe und entschied mich dann für eine Bosch. 17er Bohrer sind wohl nicht mehr so ein Standardmaß, also nahm ich einen 16er mit. Schruppscheiben, Trennscheiben und eine Fächerscheibe kamen ebenfalls in den Einkaufswagen. Ein M12x1,25 Gewindeschneidsatz war dann doch wieder zu speziell. Die Verdünnung war dort zu teuer, die nahm ich auf dem Rückweg im Ramschladen mit. In der Werkstatt bohrte ich die Anhängerkupplung fertig, die neue Bohrmaschine ist toll und hatte auch keine große Mühe mit dem 16er Bohrer. Das Rahmenheck hatte ich raus genommen, ließ sich nach dem Vorbohren einfach lose besser bearbeiten. Bei der Probemontage der Halteplatten des Kupplungsbocks stellte sich heraus, dass die Gegenplatten etwas zu groß waren. Also flexte ich sie an einer Seite 1-2mm runter und rundete sie etwas ab. Danach Spraygrundierung, passte. Beim Markieransatz für die Seitenmarkierungsleuchten fiel mir auf, dass ich nur 6 Stück hatte, nicht 8, wie ich eigentlich angenommen hatte und verbauen will. Ich markierte probeweise 3 Leuchten auf der einen Seite und mir wurde schnell klar, dass mir das nicht gefällt. Mist, gerade hatte ich bei einem Shop bestellt, der auch die Seitenleuchten gehabt hätte. Also nochmal Porto, mir doch egal. Ich ließ das Markieren der Leuchten bleiben und pinselte stattdessen das Rahmenheck, die beiden Auspuffhalter und einen Halter für Bremsenventile mit Rostegal.

Heute starteten Sigi und ich eine witzige Aktion. Der Hilfsrahmen wurde höhergelegt. Ursprünglich hätte er vom Fahrgestell runter gesollt, aber dafür bräuchten wir mehr Hebekräfte und mehr Platz. Am Donnerstag bekomme ich Hilfe beim Streichen der Rahmen, also musste jetzt etwas gemacht werden. Sigi hatte die Idee, mit Gewindestangen den Hilfsrahmen über dem Hauptrahmen „schweben“ zu lassen. Ich war davon nicht begeistert, konnte mir nicht vorstellen, wie das halten sollte. Aber ich machte brav meinen Motorkran bereit und holte die lange Endlosschlaufe aus dem Anhänger. Hätte ich ja eh gebraucht, um die Löcher für die hinterste Verbindung zwischen Hauptrahmen und Hilfsrahmen unten in den Hilfsrahmen zu bohren. 😉 Wir legten dicke Holzklötze etwas hinter die Mitte des Hilfsrahmens und hoben ihn dann vorne so weit an, dass er über der Fahrerhauslagerung Platz hatte. Dann kamen M12er Gewindestangen mit Muttern und Unterlegscheiben als Abstandhalter an die Konsolen. Nach dem Festziehen der Muttern war das erstaunlich stabil. Hinten wieder mit dem Kran angehoben und ebenfalls Gewindestangen rein. Toll! So können wir schön beide Rahmen getrennt voneinander bearbeiten. Zum Bohren der unteren Löcher im Hilfsrahmen löste ich die hinteren Muttern wieder, setzte den Kran an und schob den Hilfsrahmen etwas auf die Seite. Eine Seite gebohrt und danach den Hilfsrahmen auf die andere Seite geschuckt. Wieder Loch und gut war’s. Ich vermittelte den Hilfsrahmen wieder und zog die Muttern fest, der Kran hatte Feierabend. Ich noch nicht. Ich bohrte die Löcher für 8 (!) Seitenmarkierungsleuchten und die vorderen Positionsleuchten. Danach schob ich das noch reichlich klebrige Rahmenheck in den Rahmen, die Abstandhalter unten dazwischen und dann montierte ich die beiden schweren Halteplatten. Eigentlich war damit mein Plansoll erfüllt, aber ich machte so lange weiter, bis die Anhängerkupplung fertig montiert war. Seltsam, die hätte ja nun wirklich noch Zeit gehabt… 😀 Leider ist das Typenschild des gebrauchten Bosal Kugelkopfs nicht vollständig, die 31kN D-Wert kann man noch erkennen, aber das ist zu wenig. Egal, wird sich zeigen.

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