Letzte Lieferung – meine!

Am Freitag rief ich bei RM-Stahlhandel in Hermsdorf an und fragte nach meinen Stahlteilen. Vorrätig waren sie, Zuschnitt macht der Großhandel allerdings nicht. Alles 6m lang. Dafür war eine Anlieferung für eine echt günstige Pauschale möglich. Für die Preisanfrage sollte ich eine E-Mail an einen anderen Mitarbeiter schreiben, weil ich in der falschen Abteilung angerufen hatte. Tat ich. Nur wenige Minuten später hatte ich einen Preis und den Hinweis, dass am Montag die letzte Ausliefung für dieses Jahr stattfinden würde. Kurz die Preise für meine 54m U-Profil addiert – 720 Euro mit Anlieferung. Das war mal flockig die Hälfte von dem, was ich aus Internetpreisen kalkuliert hatte, da konnte ich durchaus mit ein paar Metern Verschnitt leben. Bestellt. Die Lieferadresse war noch ein Knackpunkt, weil ich natürlich nicht wirklich was mit dem ehemaligen Sprengstoffwerk zu tun hatte und RM-Stahl keine Lust auf Ärger hatte. Telefonisch ließ sich das aber problemlos klären, wir müssten nicht auf das Gelände und der Fahrer würde vorher einfach kurz anrufen.

Nachdem das geklärt war, machte ich mich wieder am 814 zu schaffen. Die Umrissmarkierungsleuchten auf dem Dach der Fahrerkabine wären wahrscheinlich demnächst mal abgefallen, alles völlig verrostet. Somit habe ich jetzt wunderschöne Löcher im Dach. Die Eckblenden neben dem Kühlergrill waren meine nächsten Opfer, denn auch hier drunter fand sich die braune Pest. Die Parkwarntafel amputierte ich, weil sie unhübsch ist.

Exkurs: Der Gesetzestext dazu ist echt witzig. §12 Abs. 2 der StVO besagt, dass das Halten für länger als 3 Minuten oder das Aussteigen jeweils als Parken gilt. Gut, kennt man. §17 StVO regelt die Beleuchtung von Fahrzeugen, hier ist der Abs. 4 für die Kenntlichmachung auf der Fahrbahn haltender Fahrzeuge geregelt. Auch die Extravorschriften für nicht-PKW über 3,5t  und für Anhänger finden sich dort. Ohne zu parken kann ich aber nicht aussteigen und so beim Halten die Parkwarntafel aufklappen, weil ich beim Aussteigen ja schon automatisch parke. Ich muss also bei jedem Halten auf der Fahrbahn für 3 Minuten das Licht einschalten, danach kann ich es wieder ausschalten. Wer schreibt denn so einen Quatsch in die dicken Bücher? Und wer ändert das nicht, wenn der Fehler bekannt wird…? (Es wird ja wohl nicht mir als Erstem aufgefallen sein!)

Der Dachspoiler verließ danach ebenfalls das Fahrzeug. Ich komme anders nicht vernünftig an die Umrissleuchten ran, die Löcher können aber nicht dauerhaft so bleiben. Der Spoiler ist ziemlich schwer und logischerweise auch sperrig, aber zu zweit schafften wir die Demontage problemlos. Ich reinigte ihn zuerst von den Kleberresten, anschließend komplett. Man sieht noch schwach die überlackierten Beschriftungen der cargo Autovermietung, dem Erstbesitzer.

Am Sonntag Nachmittag verlagerte ich meinen Standplatz an die Landstraße und stellte mich auf die Zufahrt vom ehemaligen Sprengstoffwerk, das heute der Pfeiffer Umfeldgestaltung als Firmensitz dient. Dort verkündete ich auch mein Vorhaben, nur zur Sicherheit, falls der Fahrer meinen Zettel am Düdo großzügig übersieht. Am Montag kam der Stahl später als vorhergesagt, aber der Fahrer rief tatsächlich vorher an und ich konnte ihm kurz erklären wo er hin musste. Ich parkte um zur Hallenzufahrt. Zusammen fuhren wir zur Halle und der Fahrer half mir beim Abladen. Wir schoben die Stahlteile unter den Robur, wo sie jetzt auf meinen Arbeitseifer warten. Zum Glück ist auch Stahl geduldig… 😉

Blieben noch die Führungsplatten und die Konsolen für die Längsträger des Hilfsrahmens auf dem LKW-Rahmen. Auf den ortsansässigen Schlosser wollte ich mich nicht verlassen, der hat mir bis jetzt noch keinen Preis für die Hilfsrahmenteile zukommen lassen. Kurzerhand bestellte ich die Sachen bei einem Schlosser, der im großen Onlineauktionshaus verschiedenste Rohmaterialien anbot. Nicht der Billigste, aber eben einer, der auch an eine Postfiliale versendet.

Froh über das ganze Gelingen des Gesamtpaketes Hilfsrahmenteile, schliff ich die Lackstellen der Innenseiten des 814-Rahmens an, reinigte den Rahmen nochmals mit Silikonentferner und pinselte ihn mit Rostegal. Über Einschlafprobleme konnte ich nicht klagen. Auch heute bin ich noch nicht wirklich zu irgendwas zu gebrauchen. Morgen kann ich die letzten Stahlteile bei der Post abholen, danach werde ich mit dem Zusägen der ganzen Teile beginnen. Am 26. wird die Halle entroburt und ich habe sturmfrei, bis dahin sollte alles fertig bereit liegen.

2 Gedanken zu „Letzte Lieferung – meine!“

  1. Jetzt wirds spannend. Sägst du die mit der Flex unf muss der Hilfsrahmen abgenommen werden? die Kabine wohl nicht da sie als Ladung läuft richtig?

    1. Moin Martin! Richtig spannend wird es erst, wenn ich das erste Sück falsch zugeschnitten habe… 😉
      Ja, ich werde die Flex bemühen und versuchen, so gerade wie nur möglich zu schneiden. Wenn der Hilfsrahmen fertig geschweißt ist, muss er vom Fahrgestell runter und dann gestrichen werden. Danach kommt er wohl erst wieder vom Fahrgestell runter, wenn ich ein neues drunter baue. Danach gibt es zwei Möglichkeiten: Variante 1: Hilfsrahmen und Staukästen werden als fester Aufbau auf dem Fahrgestell eingetragen und der Wohnkoffer ist Ladung. Variante 2: Der Koffer wird mit gewogen und die ganze Karre als Wohnmobil eingetragen. Beide Varianten sind möglich und beide haben Vor- und Nachteile. Muss noch abwägen, was das beste für mich ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert