Beschraubung 2 – Tag 2

Heute regnete es endlich mal wieder nicht (sogar die Sonne schien!) und ich begab mich an den Abbau der Ladebordwand. Zuerst drehte ich den LKW um, er stand ja mit dem Heck zur Hecke. Dann knipste ich gefühlte 100 Kabelbinder durch und trennte den Kabelbaum der Ladebordwand vom Kabelbaum des Wagens. Die dicken Stromkabel zwickte ich ab, deren Schrauben sahen nämlich nicht so aus, als wenn sie aufgehen wollen würden. Auch am Hauptschalter gab es keine große Schraubaktion, das Kabel löste ich auch auf dem schnellen Weg. Elektrik weg, jetzt konnte der mechanische Abbau folgen. Viel Arbeit war es ja eigentlich nicht, gerade mal sechs Schrauben – eigentlich. Aber wie das mit alten Schrauben nun mal so ist, die haben einen Kopf, nämlich ihren eigenen.

 

Mein Werkzeug war damit völlig überfordert, trotz Drahtbürste und Rostlöserspray bewegten sich die Dinger keinen Millimeter. Zum Glück bin ich hier wirklich gut aufgehoben und konnte mir eine riesige Ratsche ausleihen. Über einen Adapter konnte ich meine ½“ Schlagschraubernuss auf die Ratsche stecken und schon gaben die Schrauben auf. Fast. Rechts waren alle Schrauben ruckzuck draußen. Links wehrten sich zwei Schrauben gegen Ende des Gewindes weiterhin vehement gegen meine Anstrengungen. Noch dazu kam ich mit dem Daumen an die Kante des Rahmens und schon war der nächste Finger hinüber. Er blutete aber nicht ganz so wild wie beim Anbohren und auch die Schmerzen hielten sich in erträglichen Grenzen. Pro Seite ließ ich zwei Schrauben in ihren Löchern stecken. Jetzt könnte der Gabelstapler zum Einsatz kommen.

Ich richtete ein paar Unterleghölzer und ging in die Halle um mir die Hände zu waschen. Wie gerufen kam auch mein Schraubplatzgeber an und ich fragte ihn, wann irgendwer Zeit hätte. Er meinte, dass wir gleich loslegen könnten, wenn ich so weit fertig sei. Fix und fertig sogar! Kurz darauf kam er mit dem Stapler angedüst. Er richtete die Gabel so aus, wie ich ihm ansagte. Leicht angelupft und schon waren die rechten Schrauben raus. Dann nach links, wo die schon bekannten Zicken wieder etwas wehrhafter waren. Doch sie verloren abermals ihren Kampf und schon wackelte die Ladebordwand auf dem Stapler herum. Langsam abgesenkt bis die Halter vom Rahmen frei waren und dann neben den 814 gefahren, wo wir die Bordwand auf Holzklötzen aufbahrten.

Wir unterhielten uns noch etwas über meine Aufgabewünsche des Koffers. So richtig Schrott ist er ja wirklich noch nicht, aber eben auch nicht mehr gut genug für mein Vorhaben. Dafür wandert einfach auch zu viel Geld da rein. Die Basis muss stimmen, auf die ewigen Nachbesserungen habe ich keinen Bock mehr.

Ein verzinkter Hilfsrahmen wäre toll, eher was für die Ewigkeit. Aber einen 6×2,50m großen Rahmen „schnell mal“ in die Verzinkerei geben, ist wohl auch kein so ganz einfaches Unterfangen. Ich bekam den Tip, die Hilsrahmenkonstruktion doch einfach nur zu schrauben. Das war ja mal eine abgefahrene Idee! Die Längsrahmen würden einfach auf den Hauptrahmen geschraubt, wie es jetzt auch ist. Die Querträger kämen dann wieder mit jeweils zwei Schrauben auf die Längsträger. Alle Rahmenteile müssten vorher schon mal zusammengebaut werden, ließen sich aber dann zerlegt sehr einfach zum Verzinken transportieren. Insgesamt natürlich auch mehr Arbeit, trotzdem eine Überlegung wert. Wenn das Verzinken allerdings unbezahlbar ist, kann ich den Rahmen auch wieder schweißen…

Nach Feierabend setzte ich mich nochmal an die Idee einer Rahmenhecktieferlegung. Ich bin noch nicht so ganz glücklich mit dem Ergebnis, denn um einen halbwegs vernünftigen Böschungswinkel hinten zu behalten, kann ich nicht so weit runter wie ich es gerne würde. Der hintere Überhang ist einfach zu lang. Ob sich dieser Aufwand für 30cm lohnt, habe ich noch nicht entschieden. Eine Anhängerkupplung soll in jedem Fall an den Wagen, der Hauptrahmen wird vom Koffer zu weit überdeckt, als dass ich mit einem Standardbock arbeiten könnte. Also wäre es sowieso ein Fall für den Fahrzeugbauer. Überhaupt hinge ein Kupplungsbock ja auch wieder genauso tief, was wiederum für den Heckumbau spricht. Mein Kopf…!

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