Noch 7 Tage, 30 laut Countdown. Der Zeitdruck blockiert mich, aber ich bekomme auf die Schnelle hier kein Ritalin, das würde mir helfen. Die Lackierung der Staukästen steht als einer der wichtigsten nächsten Punkte auf dem Plan, was mir zusätzlich noch Angst bereitet. Der GAU mit der letzten Lackierung ist noch nicht erledigt, da brauche ich nicht gleich Nachschlag. Der Lackierer hat keine Zeit und ich keinen sinnvollen Platz. Ich könnte zu Paul gehen, aber auf einen Umzug mit Sack und Pack, bei dem ich ja doch die Hälfte hier vergessen würde, habe ich gleich garkeine Lust. Einen Notfallplan hätte ich, bei dem ich auf die autolose Rückseite der Halle ausweichen könnte. Vielleicht die beste Lösung…
Gestern war das Wetter so, dass man Auto fahren konnte, vorausgesetzt die Scheibenwischer funktionieren. Für die Temperaturen war das sehr gut, der Hund musste nicht im Wagen die Grillstufe durchmachen. Eine prima Gelegenheit für eine Großeinkaufsaktion. In Jena zu Hornbach, Wasser holte ich in Weimar und diverse Lebensmitteleinkäufe tätigte ich in Bad Berka. 100km bekam ich auf diese Weise zusammen, na wenn sich das nicht gelohnt hat.
Eigentlich fühlte ich mich danach völlig ausgelaugt. Nach einer Pause war ich aber wieder wach -klar, Nachtmensch- und ging in die Halle um irgendwelchen Knoddelkram zu machen. Erst mal die Materialien knipsen. Sehr wichtig, wenn man darüber berichten will. 😉 Danach sägte ich das für mich zugeschnittene Brettchen in 10 gleichgroße Stücke. Beinahe zufällig waren die dann genau so groß wie die Schlösser für die Staukästen. Wasserfest verleimtes Kiefernsperrholz. Um das Holz gegen Feuchtigkeit zu schützen, pinselte ich es satt mit Epoxidharz ein. Das Harz war mir eher zufällig in die Hände gefallen, es war von meinen Anhängerflickaktionen übrig.
Die Kette, die demnächst die Staukastenklappen einigermaßen in waagerechter Position stoppen soll, ist irgendwie „etwas“ zu lang. Ich weiß nicht warum, aber ich habe die 50cm pro Kette wohl erst zweimal genommen, was einem kompletten Kasten entspricht, danach mit 10 multipliziert, weil ich ja insgesamt 10 Ketten brauche – und etwas Reserve habe ich dazu gegeben, sicher ist sicher… Ergo sind jetzt so etwa 6m Kette übrig, war für weitere 6 Staukästen reichen würde… *grummel* Egal, ich hämmerte von jedem Stück Kette ein Endglied krumm, das wird später mit der Klappe verschraubt.
Jetzt nahm ich die Rückleuchten zur Hand und fing an zu messen. Vom frisch gekauften Winkelstahl sägte ich mir die passenden Längen ab und schweißte sie winkelig zusammen. Nach dem Verschleifen war es 3:30 Uhr und einfach mal Zeit für den Feierabend.
Heute machte ich nach einigen Stunden versicherungsreleventen Bürodienstes im 30 Grad heißen Wagen zuerst an die Schlossunterlagebrettchen. Die Rückseite bekam Epoxidharz verpasst.
Danach sägte ich 4 gleichgroße Stücke vom Winkelstahl ab und schweißte sie an die Winkelstahlwinkel der Nachtschicht. Danach sollte gebohrt werden, aber eben so, dass die Rückleuchten am Ende einigermaßen gerade angebracht sind. Immer wieder messen, anzeichnen, nachmessen, Loch bohren – und hoffen dass es wirklich stimmt. Es ist echt erstaunlich, wie lange man sich mit so einem Kleinviehmist wie Rückleuchtenhaltern verweilen kann. Die Hitze machte es mir allerdings auch nicht gerade einfacher, mich zu motivieren. Als alle Löcher gebohrt und alle Ecken entschärft waren, folgte die Grundierung. Einziger Vorteil der Wärme: Die Grundierung war schnell trocken. Es folgte schwarzer Lack, der aber nicht so schnell trocken werden wollte. Ich beschäftigte mich derweil mit der Amputation der kurzen Kabelstränge, die an die Rückleuchten gepfuscht worden waren. Ich muss ja sowieso mit langen Kabeln bis an die Anschlussdose, empfand daher die unnötig vielen Stecker dazwischen als sinnfrei. Es folgte das Kunststück, die noch nicht getrockneten Halter an den Hilfsrahmen zu schrauben.
Ich muss dringend Kabelschuhe und Schrumpfschlauch mit Kleber bestellen…