Neues und Schrottiges

Mercedes 814. Es ist zum heulen, ich habe einen gravierenden Mangel übersehen. Der Hilsrahmen des Kofferaufbaus ist vorne total vergammelt. Mittig und hinternrum hatte ich ihn angeschaut, aber vorne war ich wohl blind gewesen. Interessanterweise tauchte dieser Mangel auch im DEKRA-Bericht vom Mai als gravierender und plakettenverhindernder Mangel auf. Kurz darauf bekam der Wagen eine Plakette von der gleichen DEKRA-Stelle zugeteilt – ohne erkennbare Mängel. Repariert worden war hingegen nichts… 🙁

Jetzt saß ich natürlich wieder mal dumm da. Hatte schon wieder mein Lieblingsgefühl, eben das, verarscht worden zu sein. Ach ja, und das Gefühl, nun auf einem teuren Schrotthaufen zu sitzen.

Ich fragte verschiedene Freunde, was ich denn nun machen sollte. Alle rieten mir, die Karre wieder zu verkaufen. Zuerst schien mir das auch eine Option zu sein – nein, es schien die einzig sinnvolle Option zu sein. Aber ich und jemanden verarschen? Selbst das einfache Nichtnennen dieses Mangels hätte für mich einen ganz ekeligen Beigeschmack. Klar muss man sich ein Auto anschauen bevor man es kauft, aber einen fauligen Hilfsrahmen zu verschweigen fände ich einfach schofel. So will ich nicht sein, da beiße ich mich lieber durch die Schweißarbeiten durch. Das Material ist nicht das Problem, vor allem auch kein Kostenfaktor. Vor dem Entfernen des Laderaumbodens graut es mir. Große schwere Siebdruckplatten, deren Schrauben sich nicht lösen lassen, aber die Platten immer noch bombenfest halten werden. Andererseits lässt sich da vielleicht schon etwas Gewicht einsparen. Je nach Dicke der Platten wäre eine Option, sie durch dünnere Siebdruckplatten zu ersetzen. Oder durch Hallenbaupaneele aus Blech, wo die Isolierung gleich mit drin ist. Das wird sich ergeben. Auf jeden Fall habe ich schon mal reichlich Arbeit vor dem Beginn der eigentlichen Arbeit. Diverse Meter Hilfsrahmen müssen entrostet und stellenweise ersetzt werden. So wie ich das sehe, muss ich sogar den Koffer vom Rahmen losschrauben und anheben, weil die Längsträger auch schon madig sind. Na prima…

Egal wie es weiter geht, hier ist zum Glück nicht alles Grau in Grau. Das Wetter zeigt sich meistens von seiner besten Seite und versucht mich bei Laune zu halten. Klar, die Temperaturen sinken fühlbar und der Wind hier erledigt den Rest. Trotzdem, schön isses.

24 Gedanken zu „Neues und Schrottiges“

    1. Ja, sieht nach viel Arbeit aus. Ich kann garnicht so viel essen wie ich kotzen könnte. Auf der anderen Seite kann ich nicht viel machen. Einfach nach vorne schauen und das Ding eben reparieren. Dem DEKRA-Prüfer könnte ich ggf. ans Bein pinkeln weil er den Koffer als repariert abgesegnet hat. Nur habe ich darauf irgendwie auch keinen Bock, ich will einfach nur meine Ruhe haben.

  1. Hallo Petsi, man das tut mir leid!! Unglaublich wie intensiv man schauen muss. Ich hoffe, Du kriegst das wieder hin, es ist so ärgerlich! Fies mit der Plakette….man…man..es gibt wohl kaum noch ehrliche Menschen.
    Ich wünsche Dir viel Geduld und Glück bei diesem Fahrzeug. Kann nur besser werden!!
    Viele liebe Grüße
    Julia

    1. Hi Julia! Ja, es ist ärgerlich, klar. Ich hätte halt genauer hinschauen müssen. Autohändler sind die Pferdehändler der Neuzeit, hätte ich dran denken sollen. Aber gut, ich hab mir die Suppe eingebrockt, jetzt löffle ich sie eben aus…
      Passt also umso besser bei der Besichtigung Eures Zukünftigen auf!
      Viele Grüße!

  2. Hallo Petsi,

    was wäre mit einem Topsleeper auf der Fahrerhaus
    als 2tes Bett. Durchgang zum Fahrerhaus ist ja auch nicht die Welt. Im Allrad LKW Gemeinschaft Forum kann man das sehr gut sehen. Da gibt es auch interessante Grundrisse…

    Gruß

    1. Hi Ralph! Topsleeper, hm, wäre vielleicht eine Möglichkeit. Eine Krabbelluke vom Wohnraum zur Fahrerkabine ist eh als Notausstieg geplant. Ich stöber mal ein wenig bei den Allradlern… 🙂
      Viele Grüße!

  3. Petsi, auch wenn es verdammt viel Arbeit wird, aber hinterher kennst du jeden Winkel. Hast erst alles begutachtet und durchrepariert, steht euch eine lange gemeinsame Zeit bevor.

    Also, Augen zu und durch…

    Gruß Detlef

    1. Hi Detlef! Na das nenne ich mal positives Denken, so gefällt mir das! 🙂 Aber ja, so ähnlich sehe ich das auch. Klar hätte ich gerne wenig Vorarbeit gehabt, aber auf diese Weise bin ich immerhin gezwungen, es vernünftig zu machen. Also los, tschacka!!
      Viele Grüße!

    1. Hi Claudia! Ist so, passiert ist es eh, verkaufen fällt auch aus, also bleibt nur noch die Flucht nach vorne. Letztere ist übrigens der Grund dafür, dass Katzen so oft von Autos angefahren werden. Ups, das war jetzt nicht positiv gedacht… 😉 Ich denke auch dass ich es schaffe, zumal ich ja auch keinen festen Abgabetermin habe. Danke für die Aufmunterung!
      Viele Grüße!

  4. Hallo Petsi,
    macht dir nichts draus, wenn du ihn fertig hast macht er umso mehr Spass außerdem hat er doch wenig Kilometer gelaufen und ist somit technisch noch nicht so ausgelutscht.
    Bleib dran, das wird schon.
    Gruß Wolfgang

    1. Hi Wolfgang! Ehrlich gesagt bin ich mir ziemlich sicher, dass da noch mehr Überraschungen auf mich warten. Aber egal, Neuwagen kosten viel mehr Geld, insofern tue ich was ich tun muss. Immerhin bin ich frohen Mutes, dass ich den Wagen wieder flott bekomme. Das ist schon die halbe Miete.
      Viele Grüße!

  5. Leute, ich danke Euch allen für die Anteilnahme und die ermutigenden Worte! Das gilt natürlich auch für die ganzen persönlichen, telefonischen und mailerischen Kontakte. Es tut wirklich gut, nicht alleine im Regen zu stehen!

    Trotz aller Enttäuschung bin ich (wieder) gut gelaunt und schaue nach vorne, ich bin sicher dass ich es schaffe.

    Viele Grüße!

    1. Danke Olaf! Ich fahre in ein paar Tagen in dessen Nähe vorbei. Wie ist das mit den Topsleepern, die sind ja vermutlich jeweils für einen bestimmten LKW-Typ gebaut, oder?
      Hab da mal angefragt, vielleicht passt und klappt es ja… 🙂

  6. Also das Umdrehen des Grundrisses zur Erweiterung des Kofferraums bringt nichts. Ich bekomme dann zwar alles im Kofferraum unter, also inkl. Schwalbe, aber dafür bleiben die Frischwassertanks auf der Strecke, die eigentlich unter dem unteren Bett ihren Platz finden sollten. Somit hat sich eigentlich auch die Topsleepervariante erledigt. Ich bekomme 20 flache Kisten in Unterflur-Staukästen unter, die sich durch den jetzt sowieso gesteigerten Aufwand auch noch unter bringen ließen. 2x 90cm hinter der Hinterachse und 120cm links vor der Hinterachse. Letztere könnte aber schon wieder mit den Abwassertanks ins Gehege kommen, das muss ich mal bei Tageslicht rausmessen. Oder eben die Tanks umplanen. Puh, der Kopf schon wieder… 😀

  7. Hallo Petsi,

    mein Gedanke ist hinten das Bett, darunter noch ein Teil des Kofferraums. Vor das Bett die Sitzgruppe. Vorne komplett die
    Nasszelle von Links nach rechts, daneben noch ein Schrank.
    Du dürftest ca 230cm Innenbreite haben. Jetzt hängt es davon ab wie groß die Dusche sein soll. Bei 75×90 kannst du einen Raum von 180×75 und einen Schrank von 50×75 machen. Das Bad kannst du idealerweise auch als Durchschlupf zum Fahrerhaus nehmen.

    Brauchst du 2 Betten oder eine „Doppelliegefläche“ ?
    Wie groß sollte jedes Bett sein und für wen (Gäste getrennt, Partner) ?

    Gruß

    1. Moin Ralph! Ich hab da vorhin nochmal etwas mit den Grundrissen gespielt (Nr.21 und Nr.22) und vom Platz her sah das anfänglich auch gut aus. Es bleiben aber immer noch die Wassertanks übrig, die unter dem unteren Bett ihren Platz finden sollten. Ich fürchte auch, dass das ganze Gewicht viel zu weit hinten sitzen wird. Die Werkzeugkisten sollen nicht im Bereich unter dem Bett sein, weil ich da unten kriechend mir damit keinen Gefallen tun würde.

      Gut gefallen hat mir bei dieser Planung, dass Dusche und Klo problemlos separat unter zu bringen waren. Nur ohne Tanks wird das alles nichts, Mist.

      Ich will 2 getrennte Betten, weil ein Bett als Gästebett gedacht ist. Auch der Topsleeper, der mir gestern erst mal gut gefallen hatte, würde eine Standheizung im Fahrerhaus bedingen. Das würde ich gerne vermeiden. Auch könnte ich den meisten meiner potentiellen Gäste nicht zumuten, auf das Dach des Fahrerhauses zu klettern. Umgekehrt werden die eine Nacht mit meinem nach mir jammernden Hund ebenfalls nicht haben wollen. 😀

      Ich kann mir nicht helfen, es läuft immer wieder auf einen kleinen Kofferraum ohne Moped hinaus, selbst wenn ich einen Teil der Kisten seitlich unter dem Koffer unter bekäme…

      Bin für alle weiteren Ideen dankbar!
      Viele Grüße!

      1. Hallo Petsi,

        vielleicht kannst du die Hebebühne
        halbieren und als Motorradträger zusätzlich nutzen. Du müsstest dann
        natürlich Türen hinten in den Koffer machen (ala Kühlkoffer). Außerdem sparst du noch Gewicht durch die halbe Bühne…
        Die Tanks kannst du auch unter den Koffer schrauben und dämmen.
        Wie sind dein Innenmaße des Koffers ?
        Gruß

        1. Moin Ralph! Die Gewichtsersparnis durch die halbe Ladebordwand würde sich durch die Hecktüren locker wieder einspielen. Und die Tanks außerhalb kann man isolieren so dick man will, wenn man da eine Woche unter 0°C steht, sind die nur noch steinhart. Mir war mein Wasser im Düdokofferraum eingefroren, obwohl ich direkt darüber im Warmen geschlafen hatte. Ich denke ich bleibe bei meinem Plan Nr. 19 und lasse einfach die Schwalbe weg. Auch Schweißgerät und Kompressor müssten ja letztendlich nur mit, wenn ich zu einem „Einsatz“ fahre. So könnte man zumindest die meiste Zeit etwas Gewicht einsparen.

          Der Koffer hat nach dem Isolieren etwa 2,35m Breite, 5,90m Länge und 2,10m Raumhöhe, unter dem Boden nochmal 10cm für die Installation von Wasserschläuchen, Heizungsrohren, Gasleitungen, Kabelkrams etc.
          Viele Grüße!

          1. Hallo Petsi,

            mein Gedanke war:
            Schwalbe auf halber LBWand (als Motorradträger). Doppelter Boden 25-30cm hoch so könntest du die Tanks dort unterbringen. Gedämmt und schwerpunktmäßig dort wo du sie brauchst, Batterien etc auch in den Zwischenboden.
            Dann wäre der ja schon fast voll.

          2. Hi Ralph. Na wenn die Schwalbe auf der halben LBW parkt, ist doch alles unter gebracht. Ein dicker doppelter Boden kommt nicht in Frage, weil meine neue Wohnung eine angenehme Deckenhöhe haben soll. 1,90m entsprechen nicht meiner Vorstellung. Die Tanks passen unter das untere Bett, die Akkus sind in der Sitzbank, sollte doch alles prima sein. Und wenn ich dann noch die Schwalbe weglasse, muss ich weder die LBW kastrierten, noch die Schwalbe jedes mal los binden, wenn mal eine Zange brauche und dazu an den Kofferraum muss… 😉

    1. An einen Diagnosestecker hatte ich auch gedacht, aber ich wüsste nicht, was an dem Klopper diagnosetauglich sein sollte. Wenn man vom Radio absieht, ist das Blinkrelais das elekronischste Bauelement. Ich muss ja eh noch mehr Schalter und Krams ergründen, passt schon.
      Die Laderaumheizung war eine Luftheizung. Aber auch die Schläuche werden ihr Geheimnis noch preisgeben. Ist schon eine seltsame Kiste, die ich mir da geangelt habe… 😀

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